Mitte Februar luden wir zur Wärmebildsafari durch den Schöneberger Norden ein. Ziel war, sich anzuschauen, wie gut bzw. wie schlecht gedämmt oft die Häuser in unserem Kiez sind – und auch, wo viel teure Wärme verloren geht. Die Temperaturen unter Null waren perfekt geeignet, um aussagekräftige Bilder von Fassaden, Hinterhöfen und Treppenhäusern zu machen. Dabei haben wir spannende Dinge zu sehen bekommen; ein paar davon zeigen wir euch hier.

Bei diesem Haus (oben) verlieren die Fenster weniger Wärme als die Fassade selbst. Das sieht man selten, kann aber passieren. Durch die unterschiedlichen Temperaturen an Fenstern und Wand entsteht Kondenswasser, das die Holzfensterrahmen schimmeln lässt.
Empfehlung: Dämmung der Außenwände.

Wer in diesem Haus im Erdgeschoss wohnt, hat es schön warm, wenn die Decke des Heizungskellers darunter genauso schlecht gedämmt ist wie die Kellerfenster nach außen.
Empfehlung: Alte Fenster gegen neue austauschen.

Ab dem ersten Stock wurde bei diesem Haus offenbar die Fassade gedämmt und es wurden neue, besser dämmende Fenster eingebaut. Über den hellblauen Bereichen, wo sich Balkone befinden, zeigt sich jedoch, dass die Fenster hinter den Balkonen wohl noch älteren Datums sind, weil sie wesentlich mehr Wärme abgeben. Im Erdgeschoss finden sich schlecht isolierende Fenster. Die Ladenlokale waren dunkel (also nicht besetzt) und trotzdem ging hier sehr viel Wärme raus.
Empfehlung: Alte Fenster gegen neue austauschen.

Hier wird ein Hausflur von der Heizungsleitung unkontrolliert beheizt (gelber Streifen); durch das einfach verglaste Fenster (blau) entweicht sie auf den Hof.

… und das nicht zu knapp, wie ihr an der Temperatur ablesen könnt. Die Mieter*innen zahlen das alles mit.
Empfehlung: Rohrleitungen dämmen und Fenster austauschen bzw. ertüchtigen (d. h. bei bestehenden Fenstern das Glas austauschen, die Fensterrahmen überarbeiten etc.).

Noch ein nicht isoliertes Kellerfenster zu einem Heizkeller. Bei etwa 6 Grad unter Null war die Außenseite des Fensters etwa 20 Grad warm.
Empfehlung: Alte Fenster gegen neue tauschen, ggf. Lüftungsanlage einbauen.

Interessanter Gegensatz: Links eine ungedämmte Fassade und rechts eine gedämmte – allerdings erst ab dem ersten Stock. Ein Beweis dafür, dass Gebäudemauern unten nicht so dick sind, dass sie eine Dämmung überflüssig machen. Empfehlung linke Seite: Fassade dämmen, Fenstertausch. Empfehlung rechte Seite: Dämmung der Fassade im Erdgeschoss, Fenstertausch.

Die Isolierung an dieser Brandmauer wurde nicht überlappend angebracht. Stattdessen zeigt die helle Linie auf dem blauen Bereich, dass die Dämmplatten ein wenig Abstand zueinander haben. Es ergeben sich Wärmebrücken (eben die helle Linie) und die Dämmung ist nicht so effektiv wie sie sein könnte.

Und so sahen ein paar von uns aus, als wir durch die Kälte stapften. Merke: Lodenmäntel isolieren Beine! 😉