von Jutta Werdes
Die Stadtteilkoordination feierte am 15.6.20 den Tag der offenen Tür. An dem Tag haben wir als Quartiersrat an unserem Stand Passant:innen gefragt, was sie als schöne und gefährliche Orte für Menschen, Fußgänger:innen und Fahrradfahrende im Kiez empfinden.
Die vielen grünen Punkte zeigen, dass die Menschen im Quartier viele schöne Orte im Kiez genießen – vorallem grüne Orte. Gärten, Parks, Grünflächen sind nicht nur für das Klima wichtig sondern auch für das Wohlbefinden der Menschen im Schöneberger Norden. Also, liebes Bezirksamt, baut uns bitte nicht alles zu!
Die Karte der Gefahren zeigt sehr deutlich, dass neben den schönen Orten auch schwierige Orte im Bezirk existieren.
Für Fußgänger:innen (gelbe Markierung) sind das insbesondere unübersichtliche Kreuzungen oder zu kurz geschaltete Ampelübergänge, Gehwege mit Fahrrad- und Scouterverkehr und die Raserei auf der Yorkstraße. Ein Hotspot ist der Gehweg und Ampelübergang an der Yorckstraße (Haltestelle der U7), der Fussgänger:innen zum Spießrutenlauf zwischen Fahrrädern und Elektrorollern zwingt. Für Fahradfahrende (rote Markierungen) gibt es ebenfalls mehrere Gefahrenstellen. Dazu gehört insbesondere die unübersichtliche und enge Maaßenstraße, wo es auch keine Abbiegespur zu Motzstraße gibt. Daneben aber auch der Übergang von der Alvensleben zur Winterfeldtstraße an der Potsdamer, der keinen Überweg für Fahrräder vorsieht und Fußgänger:innen und Fahrräder in Konkurrenz stellt. Es gibt eine Reihe von Einfahrten und Kreuzungen, wo abbiegende Autos leicht Fahrradfahrende übersehen. Letztlich gibt es nicht genug Fahrradbügel zum sicheren Parken von Fahrrädern im Kiez. Es scheint noch viel zu tun zu geben um den Schöneberger Norden einen Fußgänger- und Fahrrad freundlichen Ort nennen zu können.
Gefährliche Orte oder Angstorte (blaue Markierung) sind insbesondere dort, wo bereits Überfälle stattgefunden haben (Gleisdreieckpark, Kurmärkische Straße), aber auch abgeschiedene Orte ohne Sozialkontrolle, wie etwa an der Hochgarage Kirchbach/Ecke Alvenslebenstraße, am Nollendorfplatz, im Nally-Sachs-Park oder entlang der Hochbahntrasse der U2. Das Pallasseum ist zwar ein guter Wohnort geworden, aber Mütter zögern immer noch ihre Kinder alleine rauszulassen. Dort stört auch die Böllerei auf Silvester massiv. Angstorte haben aber auch mit der Drogenproblematik im Kiez zu tun, wie etwa am Ausgang der S 1 zur Großgörschenstraße, wo sich Drogenabhängige und -dealer aufhalten. In der Frobenstraße hat Obdachlosigkeit zugenommen und es wird von vielen Streitereinen unter den Obdachlosen berichtet.
Was machen wir aus der Umfrage?
Auf dem Stadtteilfest konnten wir mit dem Präventions- und Ermittlungsteam der Polizei sprechen, denen einige der Gefahrenorte bereits bekannt waren. Sie haben dennoch die unterschiedlichen Gefahrenstellen aufgenommen und sind bereit die Orte mit Bewohner:innen zu begehen und Lösungen zu besprechen. Frau Heiß, Stadträtin u.a. für das Straßen- und Grünflächenamt, schaute sich die Straßenkarten an unserem Stand ebenfalls an. Sie berichtete, dass in der Maaßenstraße in der nächsten Legislaturperiode eine Korrektur der Straßenführung geplant ist. Sie wies auch daraufhin, dass manche Gefahrenstellen, wie etwa der Übergang Goeben-/Yorckstr. zur Manstein-/Bülowstraße nach der Beendigung der Bauarbeiten eine neue Ampeltaktung bekommt, die es Fussgänger:innen ermöglicht, während einer Ampelphase die Straße zu queren. Der Engpass an der U7-Haltestelle an der Yorckstr. wird aufgelöst, wenn der neue Eingang der U7 an der Katzlerstraße fertig gestellt wird. Sie notierte sich die Gefahrenstellen im Straßenverkehr. Vielleicht kann der QR noch vor den Wahlen ein Gespräch mit ihr dazu führen, wie an den den vielen unübersichtlichen Stellen der Verkehr sicherer werden kann.
Im Herbst plant der QR diverse Kiezspaziergänge, dabei können die Gefahren- und Angstorte und der Erhalt oder Ausbau von Erholungsflächen Themen sein, die mit dem Präventionsteam aber auch dem Bezirk betrachtet werden können.
Von Grünen und Linken selbst verursachte „Angstorte“ werden nicht aufgeführt, was mich nicht mehr wundert:
Insbesondere in der Winterfeldtstraße, die sehr breit ist, aber auch in den Straßen drumherum, fällt mir gegen Mitternacht, und in der dunkelen Jahreszeit schon früher, immer wieder unangenehm auf, dass eine Birne pro Laterne herausgeschraubt oder deaktiviert wurde. Daraus folgt eine ganz erhebliche Steigerung der Unsicherheit für Fussgänger. Erst auf ca. 20m Entfernung kann man erkennen, wer da entgegen kommt. Ansonsten sind allenfalls Schatten erkennbar. Ich kenne Mehrere, die sogar am Barbarossa Platz nachts nur noch bewaffnet durch die Strassen gehen, da sie bereits zwei Mal sehr üble Begegnungen hatten. In der Winterfeldtstrasse sind Anwohner nachts durch eine Gruppe E-Scooter-Fahrer angegriffen und beraubt worden.
Die Einführung des elektrischen Lichts hat die Kriminalität drastisch sinken lassen.
Das soll offensichtlich unter RRG rückgängig gemacht werden.
Wir sind hier Kriminalitätsschwerpunkt! Was ist eigentlich los mit denen, die uns hier den Strom abdrehen?
Die Angstorte wurden von Menschen die im Kiez leben aufgeführt, nicht von Parteien.
Finden sie nicht das die Lichtintensität seit der Erneuerung der Lichtmaste, inklusive der Beleuchtung deutlich heller wurde?
Ich persönlich empfinde es seit dem heller in der Winterfeldstraße zwischen Postdamer und Winterfledplatz. Oder meinen sie einen anderen Bereich?